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Nirvana am Anfang
(Conny)

Meine frühesten Erinnerungen an das Fußballspielen in Eimsbüttel stammen aus dem Sommer 1987. Keimzelle war die "Methfessel-WG" mit Dirk, Seb und Gerald, in der ich und viele andere Eimsbütteler und Nicht-EimsbüttelerInnen ein und aus gingen. Ein offenes Haus, in dem eigentlich immer was los war. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich glaube Seb fragte mich, ob ich nicht Lust zum Mitkicken hätte. Gerald hätte mit ein paar VoBo-Aktivisten und Kommilitonen (damals noch Politologie) einen halbwegs regelmäßigen Kick arrangiert, man träfe sich am Sonntag wieder. Ich konnte nicht Fußballspielen, hatte aber großen Spaß daran und war kurz darauf mit Seb und Gerald unterwegs zu dem kleinen Platz mit den großen Toren am Eidelstedter Weg. Als weiteren Mitspieler erinnere ich zuverlässig nur Marco, den ich bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal traf, es waren aber noch mehr Leute da - wahrscheinlich Stephan F. und René und.....

Die Regel war: Wer zuerst 20 Tore erzielt hat, siegt. Oder waren es zuerst noch weniger Tore? Oder andere Regeln? Wir spielten alle "bunt", d.h. es gab keine am Trikot erkennbare Teamzugehörigkeit.

Es machte Spaß, sich zu bewegen, und bei den Platzverhältnissen (ca. 1/4 Fußballfeld-Größe und FIFA-taugliche Tore) gelang auch mir mal ein Tor. Das motivierte.

Außerdem waren die Leute nett! Ich hatte hier und da mal im Stadtpark - in dessen Nähe ich wohnte - mit ein paar mir sonst unbekannten Studenten gekickt, meine Initiativen in diese Richtung aber schon eine Weile beendet, denn ich war von deren Übereifer und dem oft unschönen Ton abgetörnt. Ganz anders in Eimsbüttel: Zum Einen kannte ich ja schon Gerald und Seb, zum anderen waren die Mitspieler Jungs, mit denen man auch mal ein vernünftiges Wort reden konnte und die es (die meisten) nicht nötig hatten, sich auf dem Platz zu beweisen. Es wurde durchaus mit Ehrgeiz und öfter auch mit Ärger gebolzt. Ernsthafte Aggressionen und Imponiergehabe waren klar vorhanden, blieben aber vereinzelt und wurden - auch das gefiel mir gut - vom Kollektiv sofort kommentiert und sanktioniert. Man war p.c. (noch bevor der Begriff erfunden war), man war links und solidarisch. So solidarisch, dass eben auch absolute Ausnahmetalente wie ich und Stephan mitkicken durften und dann auch wiederkommen durften. Zahllose Haare wurden ob unserer Spielkunst gerauft, aber wenn ein überraschender Pass gelang oder gar ein Tor, dann gab es jedesmal Jubel und große Bestätigung auch für uns. Zu der Zeit war noch nicht abzusehen, dass die Gruppe sich so lange erhalten würde, aber die Basis für das langjährige Bestehen existierte: Es kam auf den Spaß an und auf die Begegnung, auf Bewegung und auf das gemeinsame Erlebnis.

Ob ich beseelt nach Hause kam, weiß ich nicht mehr, aber ich war am nächsten Sonntag wieder dabei.

 

Einzelne Erinnerungen:

Wird vielleicht fortgesetzt.

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